„Bunte Tafel“ – Praxisphase II

„Bunte Tafel“ – Praxisphase II

Seit Ende August nehme ich an der Weiterbildung Kinder_Kunst_Räume an der Universität in Erfurt teil. Diese befähigt KünstlerInnen mit Kindern im Hort zu arbeiten. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe aus weiteren Künstlern habe ich ein Angebot für einen Hort in Erfurt gestaltet.

Den Erfahrungen aus unserer I. Praxisphase zugrunde legend, wollten wir in unserer II. Praxisphase die Kinder animieren zusammen an einem gemeinsamen Projekt/Objekt zu arbeiten. Die Kinder sollten erfahren, wie es ist, aufeinander einzugehen, zu interagieren und soziale Kompetenzen weiter zu entwickeln.

Unsere Idee war es, die Kinder im ersten Praxisteil Einzelteile bauen zu lassen. Dabei war ihnen die Form und Anzahl freigestellt. Im zweiten Teil sollten diese gebauten Einzelteile wie bei einem Baukastensystem zusammengefügt werden. Unsere Idee veranschaulichten wir verbal mithilfe einer Metapher. So wie ein Koch mit verschiedenen Zutaten kocht, um sein Menü zukreieren, so sollten die Kinder im ersten Schritt die Zutaten herstellen, im Zweiten das Essen gemeinsam kochen. Diese Metapher wurde ungewollt wörtlich aufgegriffen. Auch unsere Materialien wie Pappteller, Pappbecher und Muffinförmchen legten das Essenthema unbewusst nahe. So entstanden im ersten Teil vermehrt (die Kinder inspirierten sich auch untereinander) verschiedene Speisen wie Spaghetti mit Tomatensoße und Muffins. Auch andere Objekte wie Schalen und Teller entstanden. Am Ende des ersten Teiles zeigte sich, dass der Aspekt des Essens ein starker Impulsgeber für die Kinder war, der uns in unserer Planung überraschte und uns noch einmal umdenken ließ. So griffen wir diesen Impuls und das Thema, das er mit sich brachte, auf.

Lernen durch spielerisches Ausprobieren und Erfahrungen machen, stehen an erster Stelle. Es darf mit dem Material experimentiert, es entfremdet und auch exzentrisch damit umgegangen werden. Was sonst im üblichen Hortgeschehen nicht der Fall ist, darf hier getestet werden. Zum Beispiel: Verwenden von Farbe als Teig für die Muffinformen oder Kleben von Klebeband auf noch nasse, nicht getrocknete Farbe.

In diesem Angebot stand der gemeinsame Schaffensprozess im Fokus. Über das Essensthema kann an die soziale Umwelt und die Lebenswelt der Kinder angeknüpft werden.

 

performatives Licht- und Schattenspiel, Praxisphase III
Freies, assoziatives Gestalten – Praxisphase I
Wahrnehmendes Beobachten
Kinder_Kunst_Räume

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert